„Ich weiß gar nicht, wo das Jahr hin ist.“… so oder so ähnlich hört man den Satz spätestens in der Adventszeit, wenn man sich nicht sogar selbst bei dem Gedanken ertappt. Und mit jeden Jahr, dass wir mehr auf dem Buckel haben, scheinen die Jahre noch schneller an uns vorbei zu ziehen. Aber mit welcher Begründung? Hat es nicht jedes Lebensjahr verdient, das Beste in unserem Leben zu werden?

Um den Jahresabschluss nicht einfach so verstreichen zu lassen und den Erlebnissen, Errungenschaften und Erfahrungen eine gebührende Aufmerksamkeit zu geben und bewusst mit Neuem oder Veränderungen zu starten gibt es unterschiedliche Methoden und Rituale. Sie geben dieser besonderen Zeit des Jahres Raum zur Reflektion und Besinnung.

Jede Person findet sich in anderen Dingen wieder. Für die einen sind Zahlen, Daten, Fakten wichtig, anderen ist es eher eine Verbundenheit oder Spiritualität. In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Anregungen geben, wie du deinen Jahreswechsel (oder grundsätzlich den Wechsel von Altem zu Neuen) bewusst gestalten kannst.

Methoden „vom Alten“

Mein Jahr in Zahlen

Nimm dir ein Blatt Papier und überlege dir – Welche Dinge hatten für dich in diesem Jahr eine besondere Bedeutung? Vielleicht dein Lebensjahr, ein Umsatz, Anzahl von Kunden, Reisekilometer oder die neue Bestzeit auf deiner Lieblingsdistanz? Nimm dir ein bisschen Zeit, die Zahlen zu notieren. Vielleicht gibt es eine Zahl, auf die du besonders stolz bist oder etwas das du in einem größeren Maße feiern möchtest? Jetzt ist der richtige Moment!

 

Spinnennetz-Jahresrückblick

Zeichne eine Art Spinnennetz mit acht Fäden auf. Jeder Faden bekommt einen Namen: Freunde, Familie, Gesundheit, persönliche Entwicklung, Romantik/Beziehung, soziales Engagement, Sport. Natürlich kannst du die Fäden auf deine Bedürfnisse anpassen. Nun überlege dir, inwiefern du in diesen Themen Befriedigung gefunden hast. Eine 1 bedeutet sehr wenig und befindet sich in der Mitte des Spinnennetzes. Eine 10 heißt, es war grandios und ist ganz außen vom Spinnennetz. Ergänzend kannst du dir zu jedem Thema Notizen machen, so weißt du in ein paar Jahren noch, was du gemacht hast und wie du zur Bewertung gekommen bist. Verbinde zum Schluss alle Punkte und visualisiere so dein Jahr als individuelles Bild.

 

Feuerritual

Mit diesem Ritual kannst du Dinge loslassen oder mit Themen abschließen, die du nicht mit ins neue Jahr nehme möchtest. Zum Beispiel alte Glaubenssätze, Erinnerungen oder vielleicht Krankheiten. Schreibe jedes Thema auf einen eigenen Zettel. Fokussiere dich besonders darauf, die verbundenen Gefühlen mit aufzunehmen. Zusätzlich brauchst du für das Ritual eine Kerze und eine feuerfeste Schale, in der du die Zettel verbrennen kannst. Bringe dich nun in einen Zustand, um dich ganz auf das Ritual einlassen zu können. Verbrenne nacheinander Zettel für Zettel und lass mit dem Aufsteigen des Rauches dein Thema los.

 

Für welche Methode du dich auf immer entschieden hast und wie du sie angewendet hast – jetzt ist erstmal Zeit, Silvester zu feiern! Auch eine Art Ritual um mit Altem abzuschließen und Neues zu begrüßen!

 

Methoden „zum Neuen“

Zielearbeit

Was möchtest du im neuen Jahr erreichen? Welche Ziele hast du vor Augen? Alleine das Visualisieren und Manifestieren wird dich beim Erreichen dieser Ziele unterstützen. Schreib deine Ziele auf, als hättest du sie bereits erreicht. Formuliere sie positiv und so konkret wie möglich. Was möchtest du bis wann erreicht haben? Bestimmt sagt dir das Akronym „SMART“ etwas (S = Spezifisch, M = Messbar, A = Attraktiv, R = Realistisch, T = Terminiert). Auch das kannst du hier wunderbar einsetzen.

 

Visionboard

Bei dieser Methode geht es darum, deine Ziele und Wünsche fürs kommende Jahr möglichst bildlich festzuhalten. Es gibt verschiedene Herangehensweisen und Möglichkeiten, das zu machen. Du kannst dir z.B. vorab überlegen, was du für Ziele hast (s. Zielearbeit) oder du lässt dich einfach in dem Moment inspirieren. Du kannst dein Visionboard digital oder haptisch gestalten. Manche malen und schreiben, andere basteln eine Collage mit Bildern aus Zeitschriften und Magazinen. Lass deiner Fantasie und Intuition freien Lauf und vertraue in den Prozess. Manchmal dauert es auf etwas, ein Visionboard zu erstellen und du arbeitest iterativ immer wieder daran.

 

Wünsche manifestieren

Wünsche manifestieren ist auch wie ein Ritual, das du zu Beginn eines neuen Jahres durchführen kannst. Schreibe dafür jedes deiner Ziele auf einen Zettel. Vielleicht sind es auch kleine Bilder oder Schlagworte. Versuche dir für das Ritual Zeit zu nehmen und ihm einen besonderen Rahmen zu geben. Wenn du im richtigen Zustand bist, lies dir jedes Ziel laut vor. Versuche dir vor deinem inneren Auge vorzustellen, wie du das Ziel bereits erreicht hast. Wie geht es dir damit? Wie sieht die Situation genau aus? Versuch die Vorstellung so lebhaft wie möglich zu gestalten. Überlege jetzt, was dich unterstützen kann, um das Ziel zu erreichen. Halte gerne auch fest, was du machen konkret machen kannst, um dein Ziel zu erreichen.

 

So, das waren ein paar Ideen, wie du Übergänge vom Alten ins Neue (Jahr) gestalten kannst und so den viele kleinen Momenten und Veränderungen eine Bedeutung gibst. Alle Methoden haben etwas eigenes an sich, um ihre Wirkung zu entfalten. Wichtig ist, dass du dich darin wiederfindest. Allein, durch das Innehalten und bewusst werden ist schon ein großer Schritt gemacht. Viel Spaß beim Ausprobieren!