Emotionen verstehen: Eine Entdeckungsreise in deine innere Welt

Gestern war Samstag, und ich war tanzen. Zwischen den Lichtern, Geräuschen und einem permanenten Lächeln im Gesicht gabs ein regelrechtes Feuerwerk der Emotionen. Heute, von Glück erfüllt, erinnere ich mich daran, wie mein neuronales System von der Umgebung gereizt wurde. 🎶🤩

 

Tanz mit Gefühlen: Ein Abend voller Emotionen

„Dancin‘ in the moonlight, everybody’s feelin‘ warm and bright…“ In meinem Kopf steckt noch ein Ohrwurm. Gestern war Samstag und ich war tanzen. 90er Jahre Musik, ich kannte jeden Song, den der DJ gespielt hat. Ich hab mich zu den Rhythmen bewegt, lauthals mitgegröhlt, bin rumgehüpft, hab mit der Masse geschwitzt und hatte ein permanentes Lächeln im Gesicht (beweisen die Fotos 😉). Heute bin ich davon KO und gleichzeitig sehr glücklich.

Das war gestern wohl ein Feuerwerk der Emotionen. Meine Umgebung: die Lichter, die Geräusche, Gerüche und Geschmäcker haben mein neuronales System ordentlich gereizt. Das habe ich gespürt: Ich war wie energetisiert, hab geschwitzt, alles um mich herum aufgesogen und konnte nicht anders, als mich zu bewegen. Vermutlich waren meine Augen weit aufgerissen und Stoffwechsel auf Hochtouren. Ich hab mich frei und glücklich gefühlt, verbunden und leicht. Der Abend wird eine wundervolle Erinnerung bleiben.

 

Was steckt hinter einem Lächeln? Die Wissenschaft der Emotionen

Emotionen sind das, was in unserem Köper passiert, wenn wir auf Reize der Umwelt reagieren. Unser Nervensystem, also alle und ich meine wirklich alle Nervenzellen nehmen permanent Reize der Umwelt war. Die aller meisten schaffen es nicht in unser Bewusstsein, das wäre viel zu viel Arbeit. Unser Gehirn sortiert vorher fleißig aus. Um mal ein paar Beispiele zu bringen. In dem Moment, in dem ich diesen Artikel schreibe, sehen meine Augen, wie Buchstabe um Buchstabe der Beitrag entsteht. Meine Ohren hören den Klang der Tasten. Ich fühle die Tasten, gleichzeitig aber auch die harte Stuhllehne. Ich schmecke den Rest meines Kaffees. Das sind die offensichtlichen Reize, aber in meinem Körper ist ja viel mehr los. Meine Lunge verarbeitet den Sauerstoff, mein Magen mein Essen, meine Haut einen blauen Fleck. Das passiert, ohne, dass ich es mitbekomme. Welche Emotion ich jetzt grade habe – keine Ahnung.

 

Von Freude bis Ekel: Die Basisemotionen

Andere Emotionen können wir sehr gut deuten. Unsere Köper kennen die sechs sogenannten Basisemotionen, wie Freude, Traurigkeit, Wut, Angst, Überraschung und Ekel. Es ist jeweils eine besondere Erregung unseres Nervensystems. Spannend ist, dass diese Basisemotionen universell sind. Jeder Mensch – egal welcher Sozialisierung und Kulturkreis, kennt sie und kann sie deuten.

 

Gefühle vs. Emotionen: Die feinen Unterschiede

Wenn wir Emotionen wahrnehmen, können wir sie bewerten, deuten und sie betiteln – die Begriffe sind das, was wir als „Gefühle“ bezeichnen. Emotionen sind also sehr eng mit Gefühlen verbunden, aber nicht das gleiche. Emotionen sind evolutionär bedingt und dienen dazu, uns auf wichtige Situationen vorzubereiten, sei es durch Anziehung oder Abstoßung. Gefühle sind subjektiv und können von Person zu Person variieren, abhängig von ihren Erfahrungen, ihrer Persönlichkeit und ihrem kulturellen Hintergrund. Gefühle sind die Art und Weise, wie wir unsere Emotionen erleben und interpretieren.

 

Neuronen im Gefühlsrausch: Die Rolle unseres Gehirns

Unser Nervensystem besteht aus dem zentralen und peripheren Nervensystem. Oder weniger altklug gesagt, aus dem Gehirn und Rückenmark und dann allen Nervensträngen und-zellen, die davon abweichen. Alle Zellen nehmen 24/7 Signale der Umwelt auf und schicken sie an unser Gehirn. Erst an die Amygdala, die „emotionale Alarmanlage“, die entscheidet, ob der Reiz lebensbedrohlich ist und dann an den Rest des limbischen Systems. Hier wird der Reiz sozial bewertet, bspw. mit bisher gemachten Erfahrungen abgeglichen und entschieden, ob und wie wir darauf reagieren. (Hier findest du mehr: Blick ins Gehirn: Wie Emotionen entstehen)

 

 Echtes Fühlen oder nur vorgespielt? Pseudogefühle entlarven

Ab dem Zeitpunkt, an dem wir der Emotion einen Namen geben können, sprechen wir über Gefühle. Wie ich heute – ich kann sagen, dass ich mich glücklich und ausgeglichen fühle. Gestern waren es Gefühle der Freiheit, der Verbundenheit und Leichtigkeit.

Wie fühlst du dich denn heute?

Nicht alle Gefühle, die wir verspüren, sind authentisch. Pseudogefühle, wie sie durch soziale Erwartungen oder kulturelle Einflüsse entstehen, können unsere emotionale Wahrnehmung trüben. Oft merkst du das an dem kleine aber feinen Unterschied von „Ich fühle mich…“,ein ehrliches Gefühl und „Ich habe das Gefühl, dass …“, Ausdruck eines Pseudogefühls. Manchmal kannst du sie auch bei anderen wahrnehmen, wenn Reaktionen unnatürlich erscheinen oder sehr Kontextabhängig sind.

 

Emotionen verstehen und bewältigen: Dein Weg zur emotionalen Reife

Emotionen wahrnehmen und Gefühle haben ist was Gutes. Unser Nerven- und gesamtes Körpersystem muss Reize verarbeiten, sonst können sie uns nachträglich negativ beeinflussen und krank machen. Deshalb spricht man im Kontext der mentalen Gesundheit so viel über Gefühle und deren Verarbeitung!

Doch wie kannst du Gefühle „richtig“ verarbeiten?

Richtig ist an der Stelle relativ, denn hier kann es kein Richtig oder Falsch geben. Auch gibt es sehr viele Ansätze dazu, wie man Gefühle verarbeiten kann, dazu gehören auch Sport, Gespräche, Massagen, energetische Arbeit und vieles mehr. Immerhin enthält das Wort Emotion „Motion“ lateinisch für in Bewegung. Was ich an dieser Stelle aber definitiv nicht meine, ist: Gefühle zu zerdenken!

 

➡️Ok, du merkst, du hast eine Emotion. Was kannst du machen?

  1. Benenne deine Gefühle: Als ich angefangen habe. Mich mit meinen Gefühlen zu beschäftigen, hatte ich keine Worte, um zu beschreiben, was in mir vorging. Wenn´s dir ähnlich geht, Google mal nach „Gefühlsrad“. Hier gibt’s eine Menge Wörter, die dir helfen können deine Gefühle in Worte zu fassen.
  2. Spüre in dich hinein: Wo in deinem Körper kannst du grade etwas besonders spüren. Ein Prickeln, eine Enge, ein Pulsieren, vielleicht sogar einen Schmerz?
  3. Gib der Emotion und dem Gefühl Raum: Lass zu, was gerade mit dir passiert. Versuch es nicht zu bewerten, sondern einfach nur wahrzunehmen. Wenn die Emotionen besonders stark sind, kann helfen, an die Stelle zu Atmen (klingt verrückt, aber probier’s mal aus!)

 

Und vergiss dabei nicht 🤓👆: Übung macht den Meister!

 

Von Achterbahnen und Gefühlspalästen: Ein Schlussblick in die Welt der Emotionen

Emotionen und Gefühle sind eine bunte Welt und ich bin so froh, dass ich gelernt habe sie wahrzunehmen. Dazu musste ich zwar erst erwachsen werden –  aber besser spät, als nie! Für mich war es ein wahnsinniger WOW-Moment, als ich erkannt habe, dass Gefühle nicht gut oder schlecht sind. Das alle ihre Nutzen haben und ich, wenn ich Gefühle fühlen möchte, die ganze Palette nehmen muss und nicht nur einzelne. Seit dem fühle ich mehr Achterbahn, aber das ist gut so, denn so bin ich viel ausgeglichener und bei mir. Naja, und ich übe auch immer noch, denn sind wir ehrlich, wer weiß, wie groß dieses Feld eigentlich ist?