Design Thinking

Eine Methode, um Produkte mit und für Kunden zu entwickeln.

Einsatz

Design Thinking eignet sich besonders, wenn es um eine Neuproduktentwicklung geht, beispielsweise, weil man sich Zugang zu einer neuen Kundengruppe verschaffen will. 

Man geht ganz unbedarft auf der grünen Wiese an und arbeitet sich Stück für Stück vor. Natürlich kann man Erkenntnisse und Vorwissen mit einfließen lassen, aber es einfacher, ganz von vorne zu beginnen.

Ablauf

Design Thinking verläuft in 6 Phasen, die aufeinander aufbauen, aber nicht klar voneinander getrennt sind. Man kann jeder Zeit eine Schritt vor oder wieder zurück gehen. 

Wichtig ist, dass man empirisch auf seinen Erkenntnissen aufbaut.

Und das passiert in den 6 Phasen:

Verstehen

In der ersten Phase geht es darum, sich in den Kunden oder die Kundin hineinzuversetzen und ein Gefühl für die Situation zu bekommen. Was bewegt die Person, was macht sie, was ist ihr wichtig oder was ist ihr grundsätzlich wichtig? 

Zusätzlich können an dieser Stelle Daten zur Situation gesammelt werden. Das können Zahlen und Fakten sein, aber vielleicht auch weiteres Material, wie Video oder Zeitungsartikel. An der Stelle sind der Kreativitöt keine Grenzen gesetzt.

Wichtig ist, dass im Bearbeitungsteam über die Erkenntnisse gesprochen wird und ein transparenter Austausch stattfindet.

Beobachten

Im nächsten Schritt wird noch ein bisschen tiefer in die Thematik abgetaucht. Man versucht in die Situation der Person abzutauchen oder sie in ihrere Umgebung zu beobachten. So kann man nochmal viele Details aufnehmen, wie Geräusche, Gerüche, Kontaktpersonen oder -situationen. Diese Erkenntnisse können später helfen, das Produkt anzupassen.

Sichtweise definieren

Jetzt ist es Zeit, um auf den Punkt zu kommen. Was ist das Problem des Kunden oder der Kundin? Was ist ihr Schmerzpunkt? Je klarer hier die Beschreibung, desto leichter ist später die Lösungsfindung. Es geht wirklich darum, das Problem in einem Satz zu beschreiben. Das funktioniert nur, weil man die ganzen Erkenntnisse aus den Phasen zuvor hat und ganz genau weiß, was hinter diesem oder jemem Wort in der Formulierung steht.

 

Ideen finden

Jetzt, wo man ganz genau weiß, wo das Problem ist, kann man anfangen Lösungen zu finden. Hier heißt es kreativ werden und über den Tellerrand schauen! Es gibt unzählige Kreativmethoden, die einem helfen, auch mal um die Ecke zu denken. Wichtig! Die Machbarkeit spielt an dieser Stelle gar keine Rolle. Es geht darum, Masse und Diversität zu erzeugen.

 

Prototypen entwickeln

Aus den ganzen Ideen sollte jetzt was Greifbares, in Form von Protoypen werden. Hier trennt sich schon ein wenig die Spreu vom Weizen, denn es zeigt sich, was machbar ist. Bei den Protoypen geht es hauptsächlich darum, dass sie zeigen, was sie können. Sie müssen nicht hübsch aussehen oder gar perfekt sein. Man muss nur erkennen können, welches Problem sie wie lösen.

 

Testen

Jetzt kommt ein wichtiger Schritt, die Prototypen werden von Kunden, die im optimalen Fall sowieso die ganze Zeit mit dabei waren, getestet. Was taugt, wo muss noch was verändert werden, was hilft gar nicht? Alles kann auf die Probe gestellt werden. Am besten ist es natürlich, wenn das Testen in der echten Umgebung, also vielleicht am Arbeitsplatz oder in den eigenen 4-Wänden stattfindet. So bekommt man möglichst wahre Ergebnisse.

Schritt für Schritt werden dann die Prototypen weiterentwickelt, angepasst oder ausgesiebt, bis man ein Ergebnis hat, mit dem alle, vor allem aber der Kunde oder die Kundin, glücklich sind.

Problem- und Lösungsdiamant

Ein anderer Blick auf die Dinge.

Die ersten drei Phasen des Desgin Thinking kann man als Problem-Diamanten und die letzten drei Phasen als Lösungsdiamanten zusammenfassen. 

Zu Anfang öffnet man die Problemraum und taucht so tief und intensiv, wie es geht ein. Dann schließt man ihn wieder, indem man das Problem auf dem Punkt bringt.

Nachdem man diesen (fast magischen) Punkt erreicht hat, öffnet sich der Lösungsraum, da man ganz kreativ und uneingeschränkt nach Lösungen sucht, die exakt das Problem lösen. Schritt für Schritt schließt man ihn wieder, indem man Prototypen entwickelt, testet und anpasst, bis man zu DER Lösung gekommen ist.

 

Design Thinking ist eine wundervolle Methode um mal „out-of-the-box“ zu denken und um Produkte zu entwickeln, die dem Kunden auch wirklich helfen. So werden sie ganz ohne Leitplanken nachhaltig.

 

Ein letztes Wort zum Thema Team an dieser Stelle. Die einzelnen Phasen dieser Methode bauen auf dem erarbeiteten Wissen und den Forschungserkenntnissen auf. Deshalb ist sehr hilfreich, wenn das Team über die Phasen hinweg konstant bleibt. So kann man einen Wissensverlust durch Abwanderung vermeiden. Außerdem spart man sich viel Zeit und Energie jemenden zu briefen.  Das Team sollte zusätzlich möglichst divers aufgestellt sein. Damit ist nicht nur Alter und Geschlecht gemeint, sondern jegleiche Art von Diversität – fachliche Hintergründe, Werte, Charaktereigenschaften, Hobbies… je bunter, desto besser!

 

 

So, jetzt gehts ans selber machen. Viel Spaß dabei!